Mon Dieu!", stöhnte die französische Kollegin, als der Sekundenzähler auf dem auf eine Leinwand projizierten Fernsehbild aus Kourou von zehn auf neun Sekunden sprang. Neun Sekunden vor dem Start der neuen europäischen Rakete "Ariane", das wußten wir alle im Pariser Hauptquartier der europäischen Raumfahrtagentur ESA, konnte der count down zum letztenmal von den Kontrolleuren im fernen Französisch-Guayana per Hand angehalten werden.

Doch nichts geschah. Ungerührt lief die Uhr weiter: 008, 007, 006, 005, 004 – nun zündeten die Triebwerke – 003, 002 – roter Rauch quoll auf – 001, 000 ... es geschah noch immer nichts. Der Qualm verzog sich, "Ariane" blieb sitzen.