An einem Schreibtisch in Frascati beginnt der Weltraum, südöstlich von Rom. Josef Aschbacher und zwei seiner Mitarbeiter stecken die Köpfe zusammen wie drei Buben, die gemeinsam einen Streich aushecken. "Sollen wir den nächsten Satelliten aus Russland oder Französisch-Guayana starten?", fragt einer, "und wie viele Raketenstarts brauchen wir in den nächsten Jahren?" Hier, in Aschbachers Büro, geht es um Raketen und Satelliten, um Weltraumbahnhöfe und Milliardenbudgets.

Seit vier Monaten ist der Tiroler Josef Aschbacher Direktor des Erdbeobachtungsprogramms der Europäischen Weltraumbehörde (Esa). Aus dem Bergbauernbuben ist einer der wichtigsten Manager der europäischen All-Ambitionen geworden. Mit 1,66 Milliarden Euro verfügt seine Abteilung über den größten Etat der Organisation. Elf Satelliten vermessen unter Aschbachers Obhut die Welt.