Franz Xaver Kroetz und Marie Theres Relin haben gemeinsam ein Buch geschrieben. Darin geht es um ihre einstige Ehe – und um Missbrauchsvorwürfe gegen Maximilian Schell.
In seinem neuen Theaterstück zelebriert Milo Rau den Suizid einer ganzen Familie. Die Inszenierung in Gent wirkt wie eine Aufforderung an uns, bloß nichts zu vermasseln.
"Twin Peaks" kehrt zurück und gleich zwei deutsche Produktionen hauen rein. "4 Blocks", "Hindafing", "American Gods" und "I love Dick" sind unsere Serientipps des Monats.
Von Carolin Ströbele, Adrian Daub, Matthias Dell u. a.
Über seinen lebensbedrohlichen Befund will Helmut Dietl nur ein einziges Mal reden, und zwar so, wie er es in seinen Filmen immer gehalten hat: schonungslos offen.
Fritz J. Raddatz: Sie haben einmal gesagt, eigentlich finge jedes Interview mit der Frage in "warum schreiben Sie?" Ich muß Sie enttäuschen, damit fange ich nicht an.
Immer wenn es darum geht, dass Komödien auch aus Deutschland kommen können, fällt sein Name: Helmut Dietl. Moritz von Uslar stellt dem Münchner Regisseur 99 Fragen.
Ein leidgeplagter Kommissar Leid- äh, Leitmayr taumelt durch die Isarauen. Und Franz Xaver Kroetz räumt mit den größten Bayernklischees auf. Die "Tatort"-Twittritik
Über seinen lebensbedrohlichen Befund will Helmut Dietl nur ein einziges Mal reden, und zwar so, wie er es in seinen Filmen immer gehalten hat: schonungslos offen.
Es war in diesen Wochen viel von "Zivilcourage" und ihrem Gegenteil
die Rede, von der "Feigheit vor dem Freund" (USA). Wer ein wahrer
Freund der USA sei, müsse ihnen freimütig sagen, dass sie auf dem
falschen Wege seien. An solchen freimütigen deutschen Freunden der
USA hat es wahrlich nicht gefehlt. Aber gehörte Mut zu diesen
Stellungnahmen? Mit der Zivilcourage ist es so eine Sache.Der
Konsens der deutschen Kriegsgegner ist bequem und selbstgerecht
Helmut Dietls "Zettl" ist eine brillante Satire auf den Politikbetrieb – mit einem unwiderstehlichen Bully Herbig. Trotzdem bleibt das Berlin des Münchners seelenlos.
Immer wenn es darum geht, dass Komödien auch aus Deutschland kommen können, fällt sein Name: Helmut Dietl. Moritz von Uslar stellt dem Münchner Regisseur 99 Fragen.
144 katholische Theologen fordern unter anderem die Priesterweihe für Frauen und die Lockerung des Zölibats. Ihre Kritik kann Rom nur gut tun, kommentiert Evelyn Finger.
Wie lässt sich der Tod überlisten? Angeleht an ein altes Volkstück zeigt Regisseur Joseph Vilsmaier in seinem neuen Film die Grenzen zwischen Himmel und Hölle auf.
Er hat ein neues Stück geschrieben, es wird sein letztes sein. Ein Gespräch mit Franz Xaver Kroetz über alte Männer und junge Frauen, den Reiz der DDR und die Verzweiflung beim Schreiben
Noch sind die Olympischen Spiele für Deutschland nicht errungen, da rangeln unsere Städte schon um den Titel der Kulturhauptstadt 2010. Der Irrsinn ist beachtlich
Er habe immer sich selbst für einen Zerrissenen gehalten, sagte 1986 der Regisseur Helmut Dietl, aber Franz Xaver Kroetz, Hauptdarsteller in Dietls Fernsehserie "Kir Royal", sei der Zerrissenste von allen.
Bei der ersten Kroetz-Uraufführung an den Münchner Kammerspielen im Jahr 1971 gab es einen Skandal: Auf der Bühne zeigte die Schauspielerin Ruth Drexel einen Abtreibungsversuch mit einer Stricknadel, vor dem Theater erklangen die Sprechchöre protestierender bayerischer Bürger.
Kann man eine Reise in die vergangene Zeit machen, die zugleich eine in die Zukunft ist? Eigentlich nicht. Aber ein Besuch bei ehemaligen DDR-Verlagen, Gespräche mit den neuen Besitzern und alten Mitarbeitern gleichen einer solchen seltsamen Touristik-Choreographie.
Herbert Achternbusch zeigte uns "Plattling", einen Ort in Niederbayern, an der Eisenbahnlinie nach Passau. Wir waren mit Franz Xaver Kroetz in "Oberösterreich" und haben in Felix Mitterers Stücken Tirol fürchten gelernt.
Oblomow, "Edelmann von Geburt, und Kollegien-Sekretär seinem Rang nach", lebte schon zwölf Jahre lang in Petersburg. Aufgewachsen war er "am Busen der Provinz", in einem beschaulichen Winkel, zu dem das Dörfchen Oblomowka gehörte.
Endlich hat er es geschafft: Was ihm mit 42 Stücken und dem Ruf, Deutschlands meistgespielter Dramatiker zu sein, nicht gelingen wollte, läuft inzwischen problemlos.
So wurde ich schon lange nicht mehr gefilzt. Unerschütterlich wühlt der bewaffnete Sicherheitsbeamte im Koffer. An zwanzig Tischen im Flughafen von Seoul die gleiche Prozedur für ein paar hundert Leute, die nach achtzehn Stunden Flug endlich unter die Dusche wollen.
Was das sein könnte, animierender Streit, Austausch von Argumenten, Weiter-Denken, auch: Weiter-Träumen eines Themas – davon hat die von dem Schriftsteller und Schauspieler Franz Xaver Kroetz vielleicht nicht geleitete, aber angeregte "Kultur-Talkshow‘ (wie hießen solche Sendungen früher, auf deutsch?) immerhin eine Ahnung geben können.
Einen "Fernsehstar" konnte Günter Gaus diesmal präsentieren, einen Mann mit landesweiter Berühmtheit, einen, den es in Wirklichkeit gar nicht geben dürfte.
Als wir uns in den frühen siebziger Jahren aus den bürgerlichen Lebensläufen verabschiedeten, Konsum und Karriere verweigern wollten, erschien in den Vorabendprogrammen Tscharlie, einer von uns.
"Die Uneinigkeit der Einzelgänger" – unter diesem von Heinrich Böll entlehnten Motto wollen sich vom 7. bis 9. Februar rund 50 Autoren und Schriftstellerinnen aus der Bundesrepublik und Berlin im Haus des Literarischen Colloquiums am Wannsee treffen, um den 1984 am gleichen Ort unter dem Motto "Flüchtlingsgespräche" begonnenen Meinungsaustausch fortzusetzen.
Fritz J. Raddatz: Sie haben einmal gesagt, eigentlich finge jedes Interview mit der Frage in "warum schreiben Sie?" Ich muß Sie enttäuschen, damit fange ich nicht an.
Angenommen, es gäbe ihn, angenommen, er täte uns den Gefallen, träte vor uns hin und erzählte auch noch von uns: Wie hätte denn der neue Balzac eine neue "Menschliche Komödie" zu schreiben? Vom arbeitssüchtigen Systemtheoretiker bei Siemens müßte die Rede sein, von den zusammengluckenden Kindergarteneltern, von den Gesprächen an Schumanns Tresen.
Wüst ist das Land und leer. Sandberge bis zum Horizont, weiß und kahl, oder mit niedrigem Gesträuch bewachsen. Ein dunstiger Himmel, grau, wäßrig, endlos.
Schuster, bleib bei deinem Leisten. Wohl keinem hat man diese Weisheit so penetrant gepredigt wie dem Autor Kroetz. Es muß immer "Stallerhof" sein, und was sich unterscheidet, davor und danach, gilt einfach nicht.
Das ist eine tolle Szene, eine der dramatischsten der ganzen Saison. Ein deutscher Schriftsteller, allein. Ein großes Selbstgespräch, ein wütender, auch quälender Monolog.
Der Präsident muß abwiegeln, Ruhe ausstrahlen, verbindlich gute Verbindungen pflegen, Gelassenheit predigen. Diesem Zweck diente auch die Pressekonferenz, die Klaus von Bismarck im Namen des Goethe-Institutes vorige Woche abhielt.