Homeoffice, 4-Tage-Woche und KI - Wie verändert sich die Arbeitswelt?

Fast 40 Jahre unseres Lebens verbringen wir auf der Arbeit. Unter dem Begriff New Work wurden in den vergangenen Jahren all jene Aspekte verhandelt, die sich mit Alternativen oder Veränderungen gängiger bzw. veralteter Arbeitsmodelle auseinandersetzen. Homeoffice ist in vielen deutschen Unternehmen zum Standard geworden und auch die 4-Tage-Woche wird immer prominenter. Neben einigen Pilotprojekten in Europa und auch vereinzelt in Deutschland, wird die 4-Tage-Woche mittlerweile auch auf politischer Ebene diskutiert. Der Fachkräftemangel stellt ein zunehmend großes Problem in allen Branchen dar, wodurch Arbeitgebende mit attraktiven Angeboten versuchen, neue Talente, auch aus dem Ausland, zu rekrutieren. Während gesellschaftspolitische Entwicklungen die Arbeitswelt zu einer Auseinandersetzung mit mehr Vielfalt bewegen, steht auch der sogenannte KI-Hype auf der Agenda.

Homeoffice in vielen Unternehmen etabliert

Homeoffice ist nach der Corona-Pandemie zu einem gängigen Arbeitsmodell geworden. Die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, wandelte sich in einer Vielzahl von Unternehmen von einer Übergangslösung zum Standard. Bei den Dienstleistungen der Informationstechnologie lag der Anteil der Beschäftigen, die zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten, bei fast drei Vierteln. Auch in Sektoren, in denen sich die Umsetzung von Homeoffice als schwieriger darstellt – etwas im Gesundheitswesen oder im Baugewerbe – wird teilweise von zu Hause gearbeitet. Dennoch war der Homeofficeanteil nach Sektoren 2023 in der Dienstleistungsbranche mit Abstand am höchsten. Viele Unternehmen führen allerdings inzwischen Regelungen ein, um Beschäftigte zur Rückkehr ins Büro zu bewegen. Dabei wird häufig eine bestimmte Anzahl an Tagen festgelegt, die Beschäftigte von zu Hause aus arbeiten dürfen. Im Schnitt erlauben Unternehmen rund sechs Tage Homeoffice im Monat. Dass der Anteil der Personen, die hybrid oder vollständig remote arbeiten, zunimmt, zeigt sich auch an den Büroleerständen. In vielen deutschen Großstädten stiegen die Leerstandsquoten seit der Corona-Pandemie deutlich an.

Großteil wünscht sich eine 4-Tage-Woche

Ein Großteil der Befragten in Deutschland befürwortet die Einführung einer 4-Tage-Woche, dies jedoch nur bei vollem Lohnausgleich. Hier gibt es unterschiedliche Modelle: beispielsweise besteht die Möglichkeit, dass die Arbeitszeit gleich bleibt, die Arbeitsstunden jedoch nur an vier Tagen geleistet werden. Die 4-Tage-Woche kann aber auch eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit bedeuten, mit oder ohne Lohneinbußen. Gründe für die Befürwortung einer 4-Tage-Woche lassen sich mit dem Wunsch nach mehr Zeit zusammenfassen - sei es für sich selbst, die Familie oder für Hobbys und Ehrenämter. Bei einer Umfrage zu Argumenten gegen die 4-Tage-Woche gaben fast zwei Drittel der Befragten an, es gebe nicht genug Arbeitskräfte. Außerdem befürchtete mehr als die Hälfte, die Finanzierung sei für Arbeitgebende nicht realisierbar. Neben der 4-Tage-Woche sind auch berufliche Auszeiten wie Sabbaticals oder das Vereinen von Arbeits- und Urlaubszeit (Workation) Modelle, die gerade von jüngeren Generationen immer häufiger in Anspruch genommen werden.

Diskussion um Vielfalt auf dem Arbeitsmarkt nimmt Fahrt auf

Noch immer werden verschiedene Gruppen von Menschen im Bewerbungsverfahren oder am Arbeitsplatz systematisch benachteiligt. Von allen bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes eingehenden Beratungsanfragen beziehen sich die meisten mit rund einem Drittel auf den Arbeitsmarkt. Im letzten Jahr bezogen sich die meisten Anfragen bezüglich Diskriminierung auf die ethnische Herkunft, dahinter folgten Behinderung, Geschlecht und Alter. Da Arbeitgebende in Deutschland gesetzlich dazu verpflichtet sind, ein diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld für alle Beschäftigten sicherzustellen, steht die Beschäftigung mit Diversity, Equity & Inclusion (DEI) grundsätzlich für alle Unternehmen auf der Tagesordnung. Darüber hinaus können Arbeitgebende neben einer gesteigerten Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeitenden durch höhere Vielfalt auch von verschiedenen Blickwinkeln und größerer Kreativität profitieren. 

Veränderungen in der Arbeitswelt durch Künstliche Intelligenz erwartet

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz wird die Arbeitswelt in den nächsten Jahren grundlegend verändern, im Fokus steht hier besonders generative KI. Sogenannte Blue-Collar-Jobs könnten die Gewinner der KI-Revolution sein, da sie durch die Automatisierung schwer ersetzt werden können. Rund 44 Prozent der Befragten in einer Umfrage zu Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt gehen davon aus, dass KI zu generellen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt führen wird. Den größten Nutzen sehen die Befragten dabei neben der allgemeinen Digitalisierung in der Forschung, Logistik sowie der Cyber-Verteidigung. Einen umfassenden Überblick zu den Veränderungen in der Arbeitswelt liefert der Statista Trend-Report „Trends in der Arbeitswelt“.

Key insights

Homeofficeanteil der abhängig Beschäftigten
22 %
Jährliche Arbeitszeit pro Erwerbstätigen (Vollzeit) in Deutschland
1.581,9 Stunden
Anteil der Personen, die Veränderungen durch KI auf dem Arbeitsmarkt erwarten
44 %

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