Auch am Starnberger See kann der Boden schwanken, wenn die Welt aus den Fugen gerät. Der Schriftsteller Anatol Regnier über den See seiner Kindheit heute
Acht Jahre brauchten Metallica für ihr neues Album. Warum? Ein Gespräch mit Lars Ulrich, dem Schlagzeuger und Chef der berühmtesten Metal-Band des Planeten
Man kann vom Essen lesen oder beim Lesen essen. Noch schöner aber ist es, alles zu verquirlen. Unser Sonntagsessen verbindet Bauch und Bücher. Ein literarisches Menü
Man kann vom Essen lesen oder beim Lesen essen. Noch schöner aber ist es, alles zu verquirlen. Unser Sonntagsessen verbindet Bauch und Bücher. Ein literarisches Menü
Der SWR und der Saarländische Rundfunk stellen in einem
hinreißenden Vierteiler die 100-jährige Geschichte des Kabaretts
vor. Die exquisiten Filme liefern verschollen geglaubtes
Altmaterial, nie gesehene Sequenzen mit dem deklamierenden Karl
Kraus und der äugelnden Jungdiseuse Marlene Dietrich
Peinliches Testosteron-Spektakel: Volker Lösch inszeniert "Lulu - die Nuttenrepublik" an der Schaubühne mit Texten von Berliner Prostituierten. Von Rüdiger Schaper
Lou Reed und Metallica haben sich Frank Wedekinds Theaterklassiker "Lulu" gewidmet. Das Ergebnis ist selbst für abenteuerlustige Hörer eine unangenehme Herausforderung.
Hexe und Sterntalermädchen – die junge Schauspielerin Kathleen Morgeneyer entdeckt Frank Wedekinds unersättliche Verführerin am Frankfurter Schauspielhaus neu.
Das Leben der Emma Herwegh - Republikanerin, Kämpferin, große Liebende. Und für eine Nacht des Jahres 1848 die erste Heerführerin der deutschen Geschichte.
Schloß, Aleph, Wunschtorte? So locken Zaubersprüche mit den undurchdringlichen Rätseln ihrer Sprache. Es ist aber nichts weiter als ein genaues Inhaltsverzeichnis des Essaybandes.
"Ist hier meine Schwäche? Ich habe es wohl nie begriffen, daß zum Lieben Besitzen gehört. Da müßte man sich ja das geliebte Wesen aneignen und also enteignen, und was man mit sich vereint, das ändert man.
Vor zwei Jahren, als er mit dem Anfangsprodukt Furore machte, hatte John Eliot Gardiner es an Schelte nicht fehlen lassen: Karl Böhms Mozart-Bild tat er als arge Verfälschung Mozartscher Ideen ab: es degradiere jenen zu einem "primitiven" Vorgänger der Tradition des 19.
Ein deutsches Mädchen verliert seine Ehre. Es ist eine Schande. Das deutsche Drama weiß deshalb auch genau, wie man mit dem geschändeten Mädchen zu verfahren hat: Man sperrt es in den Kerker.
Es kommen immer wieder Leute hier herein, die möchten ein Bild von Ascona und stellen sich darunter so ein buntes Postkartengemälde mit Goldrahmen vor.
Mit dem finanziellen Ertrag, den er aus seinen Veröffentlichungen ziehe, erreiche er noch nicht einmal den Monatslohn eines durchschnittlich bezahlten Arbeiters.
Die Soprankoloraturen Lulus nannte Adorno den Gesang des "absoluten Körpers". Als Alban Berg 1928 mit seiner Oper beginnt, versieht er die Titelpartie mit der Anweisung: "im Tempo des Pulsschlages".
Nebelschwaden ziehen über die schwach erleuchtete, sich in dunklem Schacht bis zur Brandmauer öffnende Bühne. Abwässer tropfen in das feuchte Stroh, das die Straßendirne Lulu und ihre Freunde aufgeschüttet haben, um das Notquartier unter einer Londoner Brücke, wo sie auch auf Ratten jagd gehen, erträglicher zu machen.
Drei Geschichten aus der Zeit zwischen Jahrhundertwende und Erstem Weltkrieg – Geschichten, wie sie, hoch da droben, Frank Wedekind, etliche Etagen tiefer die Marlitt in der Gartenlaube und, tief drunten, die Jahrmarkt-Moritaten erzählten.
München, es war Volkstrauertag, der Himmel verhangen, schon morgens begann es zu regnen, am frühen Nachmittag fing in den Kammerspielen "Lulu" an, um Mitternacht, die Vorstellung aus und der Fall erledigt, regnete es noch immer.
Thaddäus Troll, ein Kenner schwäbischer Lebensart, gibt seinen Lesern in Filbingers Musterländle nicht nur Antworten auf die so wichtige Frage: "Wo kommet die kloine Kender her"; nein, der Verfasser des mundartlichen Aufklärungswerkes, der außerdem noch mit personlichen Rezepten für deftig schwäbische Küche aufwarten kann, übte sich kürzlich auch in politischer Weiterbildung.
Bei den Brauereien, an denen die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank beteiligt ist, dreht sich das Manager-Karussell. Bei dieser Gelegenheit wird eine Neuerung eingeführt: Künftig gibt es keine "Generaldirektoren" mehr.
"Frühstück für starke Männer", Roman, von Kurt Vonnegut. Ein ungelesener Science-fiction-Autor trampt zum "Fest der schönen Künste" nach Midland City, das sich als "Arsch der Welt" erweist, und ein reicher Autohändler dortselbst wird langsam verrückt und läuft Amok.
Wedekind in Brechts Theater: Die Ankündigung der Premiere von Frank Wedekinds "Frühlings Erwachen" auf dem Spielplan des "Berliner Ensembles" hat sensationellen Neuigkeitswert.
Niels-Peter Rudolph, der Basler Oberspielleiter, hat jetzt, nach Peter Palitzsch in Frankfurt, gezeigt, welch kräftiges, spielbares und, vor allem modernes Stück Theater dieses "Frühlings Erwachen" doch ist.
Der Propyläen Verlag Berlin bereitet die Veröffentlichung der Korrespondenz Alfred Kerrs vor, die 1973 zu seinem fünfundzwanzigsten Todestag erscheinen soll.
Als ich das dicke Buch durchgelesen hatte, blieb, es klingt so unverständig und widersinnig, die Frage: Na und? Es war, als fehlte mir eine Pointe, eine Bilanz, eine Schlußfolgerung.
Der geheimnisvolle Unbekannte, der im Herbst 1888 im Londoner East-End mindestens fünf Frauen ermordete und als "Jack the Ripper" nicht nur in Englands Kriminalgeschichte einging, sondern via Frank Wedekind auch in die deutsche Literatur, war ein Mitglied einer hochgestellten englischen Familie, die wenig Interesse an der öffentlichen Identifizierung des Gruselmörders hatte und ihn dafür privatim durch Einweisung in ein Heim unschädlich machte.
Tilly Wedekind, die letzte Woche in München hochbetagt starb, hat in ihrem letzten, dem vierundachtzigsten Lebensjahr einen erstaunlich jugendlichen Memoirenband geschrieben.